SCATT Solution :    

 

                     jetzt deutsch, günstiger und auf 50 Meter !

 

                                               

 

Die wesentlichen Daten zeigt der Bildschirm schon während des Schusses, anschließend wird der Ablauf automatisch wiederholt. Eine grüne Kurve für die Atembewegungen und den Weg ins Ziel. Die gelbe Kurve hält die Schwankungen in der Sekunde vor dem Schuss fest. Ihre Größe gibt den Halteraum an, ihre Lage die Präzision beim Zielen. Der scharfe Schuss (oder das Klicken beim Trockentraining) markiert den Treffpunkt. Schon mit diesen einfachen Daten erfahren Schütze und Trainer in wenigen Minuten mehr über die Technik, als mit genauester Beobachtung möglich war. Weitere Feinheiten liefert die Statistik, alle Trainingsschüsse lassen sich über Jahre speichern und auswerten.

 

                             

 

Die Idee

Der Schuss ist unsichtbar. Zu erkennen ist der Treffpunkt, aber was der Schütze tut, bleibt weitgehend im Verborgenen.

Da muss doch Abhilfe zu schaffen sein. Wenn man die Schwankungen sichtbar macht, vielleicht sogar den Punkt des Auslösens ... Wieviel leichter würde das Training, wieviel schneller könnte man fehler abstellen !

Aus solchen Überlegungen sind Zielwegdarstellungen entstanden. Zunächst wurde mit Lasern experimentiert, die aber zu gefährlich, zu schwer und zu kompliziert sind. Dann kamen Infrarot-Strahlen ins Spiel. Die sind nicht zu sehen und absolut unbedenklich. Sie lassen sich mit einem Sensor registrieren und mit dem Rechner darstellen.

 

Die Realisierung

Das ausgereifteste System dieser Art für Sportschützen ist das SCATT. Es umfasst die Erfahrungen der weltweit erfolgreichsten Trainingsgruppe, nämlich des russischen Nationalteams Gewehr und Pistole. Unter Führung von LG-Olympiasieger Artem Khadjibekov sind im vergangenen Jahrzehnt die technischen Elemente perfektioniert worden. Gleichzeitig wurde die Interpretation der Ergebnisse in ein aufwendiges Programm verpackt, das ständig genutzt wird. Näheres und aktuelle "downloadads" sind im Internet unter www.scatt.com kostenlos abzurufen.

 

Die Neuerung

Im August 2000 haben sich die SCATT - Macher endlich den Gegebenheiten des germanischen Marktes angepasst : Programm und Bedienungsanleitung wurden in deutsch veröffentlicht. Damit reicht unsere Muttersprache, um die umfangreichen Wege und Pfade dieses Programms und seiner Installation zu beschreiben. Der Preis wurde unter dem Druck der Konkurrenzmodelle um ein Drittel gesenkt (jetzt ca. DM 1990,-), so dass auch für Vereine und motivierte Einzelne ein Kauf in Frage kommt.

Die wirkliche Überraschung aber ist die Aufstockung des Systems mit einem 50-meter-Modul. Ein zusätzlicher Messrahmen für KK-Gewehr und Freie Pistole und ein spezieller Sensor für zusammen DM 980,- erweitern den LG/LP SCATT zu einer vollwertigen Kleinkaliber-Anlage. Gesteuert werden "short" und "long range" Diagnostik mit dem selben Programm .

 

Die Testerfahrungen

Aufbau, Installation und Justierung der KK-Anlage entsprechenden Verhältnissen beim bewährten SCATT-Solution, notwendig ist lediglich ein Stromanschluss auf 50 Meter. Die Aufzeichnung des Schusses ist unerwartet präzise, die Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem berechneten Treffpunkt liegen im Bereich von wenigen Zehnteln und entsprechen damit der Munitionssteuerung.

Die Informationen auf dem Computerschirm ergeben bisher ungeahnte Rückschlüsse auf die Natur des KK-Schusses.

Atmung : die grüne Kurve zeichnet die Bewegungen des Schützen beim Atmen und beim Ansteuern des Zentrums auf.

Halteraum : die letzte Sekunde vor dem Schuss erscheint als gelbe Kurve. Ihre Länge und Form ergibt objektive Daten über das Haltevermögen.

Zielen : die Position der gelben Kurve zum Zentrum gibt Aufschluss über die Zielgenauigkeit.

Auslösen : Abzugsfehler zeigt der SCATT als plötzliche Auslenkungen der Haltekurve.
Rückstoß : die Reaktion der Waffe im Schuss wird als rote Kurve aufgezeichnet. Im Liegendanschlag wird diese Bahn bis zum Landespunkt erfasst. Bei höherem Rückstoß (KK-Stehend, FP), wird bisher nur der Anstieg registriert, weil der Messraum nicht weit genug über die Scheibe reicht. Hier sollte nachgebessert werden.

Munitionstest : Verlässlicher als Schussbilder aus dem Schraubstock geben die Abweichungen zwischen SCATT-Erfassung und dem Einschuss auf der Scheibe Rückschluss auf die Qualität von Lauf und Patrone. Der Schütze prüft während des Schießens praktisch automatisch, wieviel sein Material taugt.

 

Die Lernmaschine

Seit dem der Prototyp des 50-Meter-SCATTs in Dortmund installiert ist, läuft die Anlage bei jedem Training. Schützen erkennen meist von selbst, wo die Mängel versteckt sind. Ist die Ursache erst mal klar sichtbar, folgt die Lösung unmittelbar. Gleich beim nächsten Schuss wird der problematische Teil der Kurve ini Angriff genommen.

Diese Lernautomatik ist die eigentliche Seele der SCATT Methodik. Das Schießen macht mehr Spaß, weil man von selbst neue Einsichten gewinnt. Fehler treten offen zu Tage und erledigen sich wie von selbst .

Gerade das KK-Schießen enthält deutlich mehr Fehlerquellen, als de 10-Meter-Disziplinen. Munitionsprobleme, Zielfehler, Unregelmäßigkeiten beim Auslösen und Anschlagsschwächen werden in drei Anschlägen schnell zu einem unüberschaubaren Ganzen. Hier schafft eine verlässliche Diagnostik Ordnung.

 

Wettkampfnähe

Das Schießen mit SCATT - Beobachtung hat einen interessanten Nebeneffekt. Weil andere auf dem Monitor zuschauen können, fühlt sich der Schütze beobachtet und gerät ganz von selbst in "Match-Stimmung". So treten genau die Fehler zutage, die sonst nur im Fieber einer Meisterschaft auftauchen. Für den Trainer die Chance, eben jene wettkampftypischen Schwächen anzugehen.

 

Herzstück des SCATT - Solution ist die Bildschirmoberfläche. Hier laufen sämtliche Informationen zusammen. Auf einen Blick sieht man die Details des letzten Schusses, das Gesamtbild und die statistischen Funktionen über die Serie.

Mit der Maus wird der Treffpunkt korrigiert, jeder Schuss kann durch Antippen wiederholt werden.

Über die Menüleiste oben können viele weitere Informationen abgerufen werden.

 

                                 

 

Insgesamt

Das SCATT - Solution war bisher eher größeren Trainingszentren und Profischützen vorbehalten, weil relativ teuer und in der englischen Menüführung schwer zu verstehen.

Jetzt liegt der Preis nur noch ein Drittel über den einfacheren Versionen, die Sprachprobleme sind gelöst. Für diese Anlagen sprechen die vielen intelligenten Möglichkeiten des Programms und die Zuverlässigkeit. Wer neben Luftdruck auch auf 50 Meter schießt, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe .

 

Heinz Reinkemeier

 

Quelle aus : Schützenwarte 2 , Februar 2001

Bildnachweis : www.mec-shot.de und www.scatt.com